Tiefschwarzer Scherbenhaufen

Die Suche nach einem Laschet-Nachfolger könnte zu neuerlichen Streitigkeiten bei der CDU führen

Armin Laschet schien zerknirscht, als er am Wochenende die Wahl von Hendrik Wüst als Landesvorsitzender in NRW begleitete. Für ihn, der hoch hinaus wollte, war es offenbar nicht leicht zu sehen, wie sein Nachfolger sich in Stellung bringt. Aber immerhin klappt im Landesverband der Übergang an der Parteispitze reibungslos. Der designierte Ministerpräsident kündigte an, die Reihen im Landtag geschlossen halten zu wollen, schließlich regiert Schwarz-Gelb in Düsseldorf mit nur einer Stimme Mehrheit.

Vereint wirken die Konservativen derzeit nicht überall. Gleich mehrere Parteigrößen bringen sich gerade in Stellung, um Laschet als CDU-Chef zu beerben. Erneut könnte es auf eine Kampfabstimmung hinauslaufen. Fraglich ist, ob die CDU so zur Geschlossenheit zurückkehren wird, ob die Unionsparteien es noch mal schaffen werden, als Einheit aufzutreten. Gesagt ist das keineswegs. Schon in der vergangenen Legislatur, als Kanzlerin Merkel und Innenminister Seehofer über das Asylrecht stritten, hatte es viel Kraft gekostet, den Laden zusammenzuhalten. Letztlich war es vor allem der Wille zur Macht, der die Union vereint hat. Jetzt, wo die Zeichen auf Opposition stehen, bleibt es abzuwarten, ob sie noch einmal zu alter Stärke zurückkehren wird. Dafür spricht im Moment nicht viel.

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