Werbung

Golfstaaten bestrafen Libanon

Cyrus Salimi-Asl über den Abzug der Diplomaten aus dem Libanon

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Da hat es der libanesische Informationsminister Kordahi doch tatsächlich gewagt, Saudi-Arabien und seine Verbündeten, allen voran die Vereinigten Arabischen Emirate, für ihren Krieg im Jemen zu kritisieren. Tagtäglich sterben Menschen unter den Bomben der Kriegskoalition, seien es Angehörige der Huthi-Milizen oder unbeteiligte Zivilisten; ganz zu schweigen von den Millionen Jemenit*innen, die zum Hungertod verdammt sind, auch weil Getreidespeicher und Brunnen Ziele aller Kriegsparteien werden. Kordahi warf der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition vor, im Jemen »Häuser, Dörfer, Beerdigungen und Hochzeiten« zu bombardieren. Daran soll man keine Kritik äußern dürfen?

Die Wahrheit ist: Saudi-Arabien und seine Verbündeten führen einen grausamen Krieg fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit; laustarke Mahner kann man nicht gebrauchen, vor allem nicht aus dem Libanon, dessen Nähe zum Iran nicht in den saudischen Kram passt. Eigentlicher Gegner in dieser diplomatischen Krise ist der Iran, der im Libanon einen starken Verbündeten hat, die Hisbollah, und im Jemen mutmaßlich die Huthi unterstützt. In der saudischen Hauptstadt Riad weiß man, wie abhängig der Libanon vom Ausland ist. Da ist es ein Leichtes, ihn auf Linie zu bringen.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal