Auffallen - das ist unbedingt erwünscht

In der dunklen Jahreszeit sicher zur Schule

  • Lesedauer: 3 Min.

In Herbst und Winter, in der Dämmerung oder Dunkelheit sind Kinder im Straßenverkehr besonders gefährdet. Die Gefahr, dass sie im Straßenverkehr übersehen werden, ist für die Schulkinder noch größer als für Erwachsene. Doch für einen sicheren Schulweg bei Dunkelheit, Regen und Glätte können Eltern einiges tun. Die Experten von der DEKRA und vom TÜV Nord geben dazu wichtige Tipps.

Eltern sollten in dieser Jahreszeit bei ihren Kindern besonders auf helle, am besten fluoreszierende oder reflektierende Kleidung achten. Diese leuchtet im Lichtkegel der Autos bis zu 160 Meter weit. Für die heute erhältlichen Schulranzen sind ohnehin fluoreszierende Materialien in Orange oder Gelb sowie großflächige Reflektorstreifen vorgeschrieben. Eltern erkennen diese Ranzen an der DIN-Norm 58124 und geeignete Sicherheitskleidung an der Bezeichnung DIN EN 13356.

Aber auch normale Jacken, Mützen und Taschen lassen sich leicht nachrüsten, indem man reflektierende Figuren oder Streifen aufbügelt oder annäht. Für noch mehr Sicherheit sorgen die bei Kindern beliebten baumelnde »Katzenaugen«-Anhänger, deren zusätzliche Bewegung die Aufmerksamkeit besonders auf sich zieht.

Bei den modischen Bedenken der Jüngsten sind spielerische Experimente zu empfehlen: Die Mutter oder der Vater stellt sich in unterschiedlicher Kleidung an den Bordstein, das Kind im Auto mit dem anderen Elternteil versucht, sie oder ihn zu erkennen. Die konkrete Erfahrung hilft dem Kind, den abstrakten Zusammenhang zu begreifen.

Kinder schließen viel von sich auf andere: Wenn sie selbst ein beleuchtetes Auto gut sehen können, nehmen sie an, dass auch der Fahrer sie sieht. Die Scheinwerfer deuten sie häufig als Augen, die alles sehen können - wie ihre eigenen Augen. Doch sogar im Hellen sind Kinder kaum in der Lage, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Bei Dunkelheit ist es für sie praktisch unmöglich. Zudem ist die Reaktionszeit von Kindern etwa dreimal so lang wie die bei Erwachsenen.

Sicherer wird der Schulweg auch, wenn man an den typischen Gefahrenstellen, an denen Kinder die Fahrbahn überqueren, die Regeln übt und auffrischt:

1. am Fahrbahnrand stehen bleiben;

2. nach links und rechts schauen;

3. gegebenenfalls Handzeichen geben;

4. Blickkontakt mit Fahrenden aufnehmen;

5. auf kürzestem Weg über die Straße gehen;

6. wo immer es möglich ist, sollten Kinder die Fahrbahn an einer gesicherten Stelle überqueren: an Zebrastreifen, Ampeln oder Fußgängerinseln;

7. nicht zwischen geparkten Fahrzeugen auf die Fahrbahn laufen.

Auf der anderen Seite sollten die Autofahrer gerade bei erschwerten Sichtverhältnissen besonders vorsichtig und aufmerksam sein. Vor allem in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Sportstätten oder dort, wo Kinder am Straßenrand zu erwarten sind, muss es heißen: runter vom Gas, den Fahrbahnrand gut im Auge behalten und bremsbereit bleiben.

Besondere Vorsicht ist an Bushaltestellen geboten. Denn es ist immer damit zu rechnen, dass Nachzügler noch schnell über die Straße rennen, um den Bus zu erreichen, oder dass Kinder beim Aussteigen plötzlich hinter dem Bus erscheinen und die Straße überqueren wollen. DEKRA/TÜV Nord/nd

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