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Frieden durch Dialog
UGEAFI verbessert in Kongo die Lebensbedingungen
» Ein hungriger Bauch hat keine Ohren« - so beschreibt Naum Butoto, Direktor von UGEAFI, SODIs Partnerorganisation in der DR Kongo, die derzeitige Situation in Süd-Kivu, nordwestlich des Tanganjikasees. Die Ernährungssituation ist angespannt, genauso wie das Verhältnis vieler hier lebender Menschen untereinander. Grund dafür sind Konflikte in der DR Kongo und im Nachbarland Burundi, aufgrund derer viele Menschen in diese Region fliehen. Im Hochland von Minembwe sind 40 Prozent der Bevölkerung Schutzsuchende aus anderen Teilen der Region, die in Gastfamilien oder Häusern von Verwandten leben. Etwas südlicher, in den Flüchtlingscamps Lusenda und Mulongwe (Region Fizi), leben 38 600 Geflüchtete aus Burundi. Der so steigende Druck auf die natürlichen Ressourcen führt zu fortschreitender Umweltzerstörung in Form von massiver Abholzung für Brennstoff, Bodenerosion, verminderten Ernten und steigendem Hunger. Weitere Konflikte zwischen den Ethnien sind die Folge.
In Minembwe, einem ländlich geprägten Gebiet, können lediglich zehn Prozent der kleinbäuerlichen Familien Teile ihrer Ernte verkaufen, um andere Waren wie Zucker oder Seife zu kaufen. Das durchschnittliche Einkommen liegt oft unter der absoluten Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag. Kaum ein Haushalt in der Region kann täglich drei Mahlzeiten zubereiten. Der anfängliche soziale Zusammenhalt zwischen Einheimischen und Schutzsuchenden wird durch den Mangel an Nahrung, Brennholz und anderen Ressourcen zerstört. In Fizi mussten einige Felder dem Bau der Flüchtlingscamps weichen, ohne dass ihre Besitzer*innen entschädigt wurden. Gleichzeitig haben die Familien in den Camps kaum Möglichkeiten zum Anbau von Lebensmitteln oder zum eigenständigen Broterwerb. So vergrößert sich auch hier der gegenseitige Unmut bei lokaler Bevölkerung und Geflüchteten.
SODI und UGEAFI wollen ein friedliches Miteinander ermöglichen und die ökonomische Situation der Bevölkerung verbessern. 31 655 Menschen aus vier Gemeinden profitieren direkt von den Trainings zur Konfliktbewältigung, den Friedenskomitees, aber auch von Saatgutverteilungen, landwirtschaftlichen Schulungen und der Gründung von kleinbäuerlichen Gruppen zur Selbstorganisation.
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