Erleichterter Zugang

abschlagsfreie rente

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts (Az. B 5 R 11/20 R) vom 21. Oktober 2021 wird Arbeitslosigkeit vor Rentenbeginn auch dann für die Wartezeit berücksichtigt, wenn Arbeitnehmer zwischenzeitlich noch in einer Transfergesellschaft beschäftigt waren.

Der Arbeitgeber einer Frau aus Thüringen ging pleite. Zunächst kam die Frau in einer Transfergesellschaft unter, mit der sie einen neuen Arbeitsvertrag schloss. Doch trotz neuer Qualifizierung blieb die Frau zwei Monate arbeitslos. Daraufhin beantragte sie eine Rente für besonders langjährig Versicherte.

Diese 2014 eingeführte Rente ermöglicht den Zugang zur ungekürzten Rente schon ab 63 Jahren. Voraussetzung sind 45 Beitragsjahre zur gesetzlichen Rentenversicherung. Arbeitslosigkeit zählt teilweise mit, direkt vor Rentenbeginn allerdings nur, wenn die Arbeitslosigkeit durch die Insolvenz begründet ist.

Die Rentenversicherung lehnte die volle Rente ab, weil das letzte Arbeitsverhältnis nicht mit dem insolventen früheren Arbeitgeber bestanden habe und daher die zwei Monate Arbeitslosigkeit vor Rentenbeginn nicht mitgerechnet würden.

Das BSG urteilte zugunsten der Arbeitnehmerin. Durch die Beschäftigung bei der Transfergesellschaft sei der Zusammenhang zwischen der Insolvenz des früheren Arbeitgebers und der späteren Arbeitslosigkeit nicht entfallen. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal