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Attac-Aktivistin vor Gericht

Fatima Zahra Ould Belaid wird in Marokko der Prozess gemacht

Die Aktivistin Fatima Zahra Ould Belaid steht in Tanger in 
Marokko vor Gericht
Die Aktivistin Fatima Zahra Ould Belaid steht in Tanger in Marokko vor Gericht

Der Prozess läuft und die Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft: die 30-jährige marokkanische Aktivistin Fatima Zahra Ould Belaid. Vor acht Tagen wurde Ould Belaid in ihrer Wohnung in Tanger von Polizeibeamt*innen festgenommen.

Am Montag hat das Gericht in Tanger in erster Instanz den Prozess gegen Ould Belaid begonnen. Laut dem Mahakim-Portal des Justizministeriums werden der Aktivistin die Straftaten »Vertrauensbruch gegenüber einem Arbeitgeber und Anstiftung zu Straftaten« vorgeworfen. Ihre Unterstützer*innen von der marokkanischen Attac-Sektion und von Attac-Sektionen aus aller Welt halten die Vorwürfe aus guten Gründen für vorgeschoben. Sie beruhen auf einer Anzeige des Rektors der Universität Tanger wegen »illegalen Eindringens auf den Universitätscampus und Anstiftung von Studenten zu Demonstrationen« und auf einer Anzeige ihres ehemaligen Arbeitgebers in Tanger, der Nichtregierungsorganisation Hasnouna Association. Diese hat bereits im August die Aktivistin wegen der Unterschlagung von Gütern angezeigt, die für Menschen in prekären Situationen bestimmt waren. Zuvor war Fatima Zahra Ould Belaidentlassen worden, weil sie sich für die Gewerkschaftsrechte und die Forderungen der Arbeitnehmer*innen einsetzte. Die Attac-Aktivistin klagte gegen ihre Entlassung. Doch die Verantwortlichen des Vereins lehnten eine Lösung des Arbeitskonflikts ab und brachten stattdessen den Diebstahlsvorwurf zur Anzeige.

In Tanger gründete sie eine Koordination für arbeitslose Universitätsstudenten. Dort hat sie Demonstrationen gegen die jüngste Entscheidung der Regierung organisiert, das Alter der Bewerber für den Lehrerberuf auf maximal 30 Jahre zu begrenzen.

Die Kampagne für die sofortige und bedingungslose Freilassung von Fatima Zahra Ould Belaid läuft auf vollen Touren - nicht nur in Marokko, auch in vielen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich und Deutschland.

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