Venezuela: USA verhängen neue Sanktionen

Washington setzt Caracas nach Gespräch zwischen Trump und Maduro weiter unter Druck

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro auf einer Pressekonferenz
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro auf einer Pressekonferenz

Die Zweifel sind ausgeräumt. Inmitten der Spannungen zwischen den USA und Venezuela haben die Präsidenten Donald Trump und Nicolás Maduro miteinander telefoniert. Das berichteten das »Wall Street Journal« und die »New York Times« jeweils unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Am Mittwoch (Ortszeit) hat Maduro ein Telefonat mit US-Präsident Trump vor rund anderthalb Wochen bestätigt. »Ich kann sagen, dass das Gespräch respektvoll war, ich kann sogar sagen, dass es herzlich war«, sagte Maduro im Staatsfernsehen. »Wenn dieses Gespräch bedeutet, dass Schritte in Richtung eines respektvollen Dialogs – von Staat zu Staat, Land zu Land – unternommen werden, dann begrüßen wir den Dialog, begrüßen wir die Diplomatie, denn wir werden immer nach Frieden streben«, fuhr Maduro fort. Trump hatte das Telefonat bereits vor einigen Tagen bestätigt, ohne jedoch Details preiszugeben. »Ich würde nicht sagen, dass es gut oder schlecht gelaufen ist. Es war ein Telefonat«, sagte er.

Seit September greifen die US-Streitkräfte immer wieder die Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 80 Menschen getötet. Zudem brachten die USA Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt vor der Küste Venezuelas in Stellung, was die Furcht vor einer militärischen Eskalation nährte. Am vergangenen Samstag erklärte Trump den Luftraum über Venezuela für »geschlossen«. Mitten in den Spannungen landete am Mittwoch in Caracas ein Flugzeug mit 266 aus den USA ausgewiesenen Venezolanern. Venezuela hatte am Vortag wieder Abschiebeflüge aus den USA akzeptiert.

Venezuela im Visier

Das US-Finanzministerium kündigte an diesem Mittwoch eine neue Sanktionsrunde an. »Heute, als Teil der Offensive der Trump-Regierung gegen internationale Drogenorganisationen, hat das Finanzministerium Schlüsselalliierte des Terror-Kartells Tren de Aragua sanktioniert«, heißt es in dem Post auf der Plattform X, der unter den Betroffenen auch »die Künstlerin Rosita« aufführt. Sie soll angeblich »an der Organisation von Drogenpartys zugunsten von Tren de Aragua« beteiligt gewesen sein. Gleichzeitig hob das Außenministerium die Belohnung auf bis zu fünf Millionen Dollar an, für jeden, der Informationen liefert, die zur Festnahme des Kartell-Anführers Giovanni Vicente Mosquera Serrano führen. Er wurde in die Liste der »zehn vom FBI meistgesuchten Flüchtigen« aufgenommen. @font-face {font-family:»Cambria Math«; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:roman; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536870145 1107305727 0 0 415 0;}p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:»«; margin:0cm; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:»Times New Roman«,serif; mso-fareast-font-family:»Times New Roman«;}.MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:»Calibri«,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:»Times New Roman«; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;}div.WordSection1 {page:WordSection1;}

Trump droht mit Bodenangriffen

Trump droht weiter mit einer militärischen Intervention: »Wir beginnen mit Bodenangriffen. Das wird so viel leichter sein. Wir wissen, wo sie sind, welche Routen sie nutzen«, sagte er am Dienstag. Das Ziel sei, »diese verdammten Bastarde« zu eliminieren – damit meinte er die Drogenhändler vom Tren de Aragua. »Diese Leute haben im vergangenen Jahr 200 000 Amerikaner getötet«, so Trump. Laut offiziellen Zahlen gab es 2024 in den USA etwa 80 000 Todesfälle durch Überdosierung. Für die überwiegende Mehrheit – knapp 50 000 – dieser Todesfälle war Fentanyl verantwortlich, das eher selten über Boote ins Land kommt und noch seltener über die Karibikroute, die die USA seit Anfang September hauptsächlich ins Visier genommen haben. Venezuela ist ein Nebenakteur im Drogenhandel. Doch Trump hatte vor Wochen schon öffentlich CIA-Operationen autorisiert, um den unliebsamen Präsidenten Nicolás Maduro aus dem Amt zu entfernen.

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