Sie riskieren ihr Leben für uns

Die Auszeichnung für Maria Ressa und Dmitri Muratow, und damit an Journalisten, ist längst überfällig

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist ein wichtiges, längst überfälliges Zeichen, wenn an diesem Freitag Maria Ressa und Dmitri Muratow den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Zum ersten Mal seit mehr als 80 Jahren werden eine Journalistin und ein Journalist in Oslo ausgezeichnet - in einer Zeit, in der Journalist*innen weltweit zunehmend in Gefahr geraten. Bereits die Statistiken schockieren: 46 Journalist*innen sind 2021 ermordet worden, und im sechsten Jahr in Folge steigt die Zahl der inhaftierten Journalist*innen auf nun 293. Der Horror dahinter wird noch greifbarer, wenn die Schicksale hinter den Zahlen hervortreten. Etwa Jesus »Jess« Malabanan, der zwei Tage vor der Nobelpreisverleihung in den Philippinen durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde. Der 58-Jährige hat unter anderem über den brutalen »Anti-Drogen-Krieg« von Präsident Rodrigo Duterte berichtet.

Auch in Deutschland sind Journalist*innen Drohungen und Gewalt ausgesetzt, etwa bei rechten Aufmärschen und Corona-Demonstrationen. Und die Bundesregierung schreckt nicht davor zurück, Journalist*innen an ihrer Arbeit zu hindern, wie etwa beim G-20-Gipfel in Hamburg. Jede Gesellschaft ist auf unabhängige Medien angewiesen. Der Friedensnobelpreis für die, die mit ihrem Kopf dafür einstehen, ist mehr als verdient.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal