Die Demokraten als Chaos-Truppe

Moritz Wichmann über die Versprechungen und Politik von Joe Biden

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Berechenbarkeit und Ordnung sowie planmäßiges Regieren, »good governance« eben, ein Washington, das funktioniert – das hatte Joe Biden den Wählern nach dem Chaos der Trump-Präsidentschaft versprochen. Im Vorwahlkampf hatte er sich gegen linke Demokraten-Kandidaten wie Bernie Sanders oder Elizabeth Warren als Zentrist positioniert, immer verbunden mit der ideologischen Behauptung, als moderater Demokrat sei er besser darin, Ankündigungen auch umzusetzen.

Fast ein Jahr nach seiner Amtseinführung gibt es auffallend viel Chaos und wenig wurde erreicht. Das Versprechen von moderaten Polizeireformen wurde ein Jahr nach Black Lives Matter schon im Sommer beerdigt. Die rhetorisch dramatisch geforderte Wahlrechtsreform gegen antidemokratische Einschränkungen durch die Republikaner ist ebenfalls parlamentarisch versandet.

Mit dem nicht eingeplanten »No« von Demokraten-Senator Joe Manchin zu Bidens monatelang verhandeltem Gesetzespaket zu sozialer Infrastruktur rücken Vorhaben wie eine Reduzierung der exorbitanten Medikamentenpreise, mit der die Demokraten seit mindestens 15 Jahren Wahlkampf machen, in weite Ferne. Kein Wunder, dass sich Afroamerikaner, die Jugend und auch Wechselwähler von Biden abwenden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal