Welcher Weihnachtsbaum soll's denn sein?

Alle Jahre wieder

  • Lesedauer: 3 Min.

Egal ob Fichte, Nordmann- oder Edeltanne: Wem beim Weihnachtsbaumkauf Nachhaltigkeit wichtig ist, der sollte einige Details beachten.

Was kostet ein Weihnachtsbaum in dieses Jahr?

Während viele Produkte derzeit teurer werden, bleiben die Weihnachtsbaumpreise in diesem Jahr weitgehend konstant. Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland (BWS) und der Verband natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) gehen von einem Meterpreis für Nordmanntannen von 21 bis 27 Euro, für Blautannen von 12 bis 16 Euro und für Fichten von 9 bis 12 Euro aus.

Welche Baumart ist am beliebtesten?

In Deutschland werden jährlich rund 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Davon sind rund 80 Prozent Nordmanntannen, mit Abstand der beliebteste Weihnachtsbaum. Blaufichten liegen mit etwa 15 Prozent dahinter, der Rest entfällt auf Fichten und Edeltannen. Die Nordmanntanne ist vor allem wegen ihres geraden Wachstums, der satten grünen Farbe und der weichen Nadeln so beliebt

Was lässt sich über die Produktionsbedingungen sagen?

Das Saatgut für die beliebten Nordmanntannen stammt häufig aus Georgien und wird unter problematischen Bedingungen produziert. Zapfenpflücker klettern dafür in große Höhen und riskieren so ihre Gesundheit. Verbraucher sollten deshalb beim Kauf auf das Fair-Trees-Logo achten. Das Zertifikat wird von einer dänischen Organisation vergeben, die Lehrgänge für Zapfenpflücker anbietet und die Arbeitsbedingungen vor Ort überprüft.

Werden Weihnachtsbäume nachhaltig produziert?

Ein Großteil der Weihnachtsbäume wächst auf speziellen Plantagen. Nachhaltig ist die Produktion nicht: Laut Umweltbundesamt werden die Bäume oft intensiv mit Pestiziden behandelt. Das schadet den Böden, Gewässern und Ökosystemen. Auch für die menschliche Gesundheit können die Chemikalien schädlich sein. Nachhaltig produzierte Biobäume machen bisher nur rund ein Prozent aus. Bis die Bäume eine ausreichende Größe erreicht haben, vergehen außerdem rund acht Jahre.

Welche nachhaltigen Alternativen gibt es?

Wer auf einen echten Weihnachtsbaum verzichten kann, der kann zu Steck-Kreationen aus Holz greifen. Der Vorteil: Ein solcher Weihnachtsbaum kann jedes Jahr aufs Neue verwendet werden. Für alle, die nicht auf einen echten Weihnachtsbaum verzichten wollen, gibt es ebenfalls Alternativen: Immer mehr Anbieter verkaufen Weihnachtsbäume im Kübel. Diese können nach dem Fest im Garten eingepflanzt werden. Denkbar ist auch ein Mietbaum, der nach der Weihnachtszeit zurück in die Baumschule gebracht wird und dort weiter wachsen kann.

Was ist sonst noch zu beachten?

Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Baum im Kübel großgezogen wurde. Bäumen, die auf Christbaumplantagen aus dem Boden geholt wurden, fehlen wichtige Wurzeln und überleben die Umstellung häufig nicht. Zu schaffen macht den Bäumen außerdem der Temperaturunterschied: Der Weihnachtsbaum sollte deshalb vor dem Fest in einem ungeheizten Raum oder in einem Wintergarten sozusagen akklimatisiert werden. Während der Weihnachtszeit ist die Temperatur im Zimmer nach Möglichkeit abzusenken. Länger als vier bis fünf Tage sollte der Baum auch nicht in der Wohnung oder im Haus stehen. Anschließend sollte er wieder in einem ungeheizten Raum an die kalte Außentemperatur gewöhnt werden. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad sollte der Baum vorerst nicht nach draußen gebracht werden. Ausgepflanzt werden kann der Baum dann im Frühjahr. AFP/nd
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