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Diskriminierung aufarbeiten
Ulrike Wagener findet es notwendig, Daten zu Rassismus zu erheben
Wir brauchen systematische Daten zu Rassismus und Diskriminierung in Deutschland. Egal um was es geht: Racial Profiling bei der Polizei, Diskriminierung in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche, im Gesundheitssystem. Auf die Frage hin, ob Muslim*innen, Schwarze Menschen, Sinti*zze und Rom*nja und andere marginalisierte Gruppen in Deutschland dort diskriminiert werden, kann man immer nur sagen: Vermutlich schon. Denn es gibt zahlreiche Berichte von Betroffenen und Fallzahlen von Beratungsstellen. Doch dagegen getan wird nur wenig. Und zwar oft mit der Argumentation: Wir können nicht belegen, dass es so ist. Gerade deswegen wäre es dringend notwendig, diese Belege beizubringen.
Schutzlos ausgeliefert in Deutschland. Asylsuchende erfahren täglich Gewalt - Organisationen kritisieren unzureichende Erfassung
In anderen Migrationsgesellschaften wie Großbritannien oder den USA gibt es zu diesen Bereichen verlässliche – und teils verstörende – Zahlen. In Deutschland will man aus historisch verständlichen Gründen keine Daten zu »Ethnizität« oder ähnlichen Kategorien erheben. Es gibt aber einen Ausweg. Man könnte auf die Selbstauskunft setzen. Nicht der Staat würde Menschen dann sogenannten Ethnien zuordnen, sondern Menschen könnten nachvollziehbar einordnen, ob sie rassistisch diskriminiert werden. So könnte man Letzteres erheben, ohne Rassismus zu produzieren.
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