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Von Paradigmenwechsel weit weg

Lisa Ecke zur Debatte über die Höhe des Kinderzuschlags

Es ist richtig, dass die Ampel-Koalition die Zeit bis zur Umsetzung der Kindergrundsicherung mit einem Sofortzuschlag überbrücken will. Schließlich leben rund 2,7 Millionen Minderjährige in Armut. Jedoch wird der Sofortzuschlag nur in homöopathischer Dosis kommen. Die Regierung tut sich sogar schwer damit, sich auf die vom Familienministerium vorgeschlagene Höhe von 25 Euro zu einigen. Obwohl selbst das viel zu wenig wäre.

Untersuchungen kommen regelmäßig zu dem Ergebnis, dass Kinder in Hartz IV weit unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Aktuell fehlen ihnen monatlich rund 80 Euro. Angesichts der Mehrkosten durch die Coronakrise und die steigenden Lebenserhaltungskosten ist ein deutlich höherer Sofortzuschlag notwendig, um die stetige Verschlechterung ihrer Lebenssituation zu stoppen. Von dem von der Regierung angekündigten Kampf gegen Kinderarmut ist jedenfalls nichts zu spüren.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Auch der »Paradigmenwechsel« durch die Kindergrundsicherung, wie das Familienministerium die Pläne nennt, ist kaum zu glauben. Dass der Sofortzuschlag für Kinder so lange hinausgezögert wird und die Ministerien um die mickrige Höhe feilschen, deutet eher darauf hin, dass vom »Kampf gegen Kinderarmut« auch künftig nicht viel zu erwarten ist.

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