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Schweden lässt locker
Peter Steiniger zum Ende der Corona-Maßnahmen im Nachbarland
Endlich ist Schluss mit unlustig, Omikron sei es gedankt: Stockholm gibt sich mit der milden Mutante zufrieden und läutet die Freiheitsglocke. Am Mittwoch werden Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aufgehoben. Diesmal ist es kein »Sonderweg«, der sich an den Bedingungen des eigenen Landes orientiert: Schweden folgt dem Beispiel etwa von Finnland und Dänemark, wo die vierte Welle auch etwas früher eingesetzt hatte. Eine große Umstellung wird es für meisten Bürger zwischen Jokkmokk und Ystad nicht, da die langfristige Strategie, die von Beginn an verfolgt und von Stockholm weitgehend beibehalten wurde, nicht mit dem Hammer daherkam und Grundrechte auch in der Krise als solche galten.
Dafür, dass nicht die Angst regierte, können sich die Schweden bei der Gesundheitsbehörde und ihrem Staatsepidemiologen Anders Tegnell bedanken. Es entfällt nun auch die Aufforderung, sich bei Symptomen auf Covid testen zu lassen: Die Tests kosten die Allgemeinheit viel und bringen ihr aktuell wenig, so die Experten. Mehr als zwei Milliarden Euro haben Schwedens Steuerzahler bisher dafür aufgebracht. Weit teurer bezahlt hat die Gesellschaft fürs Profitstreben in privatisierten Pflegeeinrichtungen. Corona offenbarte auch in Schweden, was soziale Demontage anrichtet.
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