- Kommentare
- Ukraine-Krieg
Defensive Hilfe zum Überleben
Daniel Lücking zu Waffenlieferungen an die Ukraine
Die Frage, wie auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert werden muss, spaltet seit Wochen die Gesellschaft und auch die Linken selbst. Nun zeichnet sich eine deutsche Lieferung im Umfang von 300 Millionen Euro an Kriegsgerät ab. Nicht alles auf dieser Liste ist aus friedenspolitischer Sicht problematisch. 3000 Nachtsichtgeräte, Tausende Schutzwesten und Helme sowie ungeschützte und geschützte Fahrzeuge – vom Reisebus bis zum gepanzerten Geländewagen – gehören dazu. Gerät, das sich dazu eignet, Zivilbevölkerung zu schützen und zu evakuieren.
Leider werden aber auch Waffen geliefert, die sich – jetzt oder künftig – als Angriffswaffen eignen. Panzerfäuste, Mörser, Maschinenkanonen. Waffe um Waffe von dieser Art, die in die Ukraine geliefert werden, bewegen sich Deutschland und die Nato darauf zu, de facto in den Krieg einzutreten.
Lesen Sie auch den Kommentar »Historischer Fehler« von Daniel Lücking
Wer Unterstützung befürwortet, sollte jetzt darauf bestehen, dass Hilfen einen humanitären Charakter haben. Feldlazarette, Transport- und Versorgungsfahrzeuge, um flüchtende Menschen zu unterstützen. Dass es aus militärtaktischen und geheimhaltungstechnischen Gründen keine Diskussion darüber gibt, was geliefert wird, sollten wir ebenso wenig hinnehmen wie eine Waffenindustrie, die auf exorbitante Gewinne hinarbeitet.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.