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Queere Stimme in Schleswig-Holstein
Grünen-Politikerin Anna Langsch zieht per Direktmandat in den Landtag ein
Diskriminierungsfreiheit, soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Gesellschaft: Diese Themen dürfte Anna Langsch in den kommenden fünf Jahren in den schleswig-holsteinischen Landtag bringen. Jedenfalls sind es die Hauptanliegen der Grünen-Politikerin, die am Sonntag das Direktmandat im Wahlkreis Kiel-West holte. Mit 31,8 Prozent setzte sie sich unter anderem gegen Innenstaatssekretärin Kristina Herbst von der CDU durch.
»Insbesondere Rechte von LSBTIQ* Menschen, deren Gleichberechtigung und Akzeptanz liegen mir am Herzen«, heißt es auf der Webseite der Kieler Grünen, deren Co-Sprecherin Langsch ist. Dabei dürfte das politische Anliegen, sich um die Interessen von queeren, homo- und bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen zu kümmern, auch ein persönliches sein. Als trans Frau weiß Langsch, wie ausgeschlossen sich Personen fühlen können, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. »Mein Trans*Sein ist mit Sicherheit nicht die spannendste meiner Eigenschaften, sie hat allerdings meine Biografie, mein Erleben der gesellschaftlichen Realität und auch mein politisches Handeln grundlegend geprägt«, so die 39-Jährige. »Das Erleben eigener Armut, Brüche im Lebenslauf und Erfahrungen des Ausschlusses und der Nicht-Zugehörigkeit sind Teil von mir und meiner Biografie.«
Auch beruflich hat Langsch schon länger mit der queeren Community zu tun. Seit 2016 arbeitet sie beim Verein HAKI, der Aufklärungs- und Bildungsarbeit leistet und niedrigschwellige Selbsthilfe- und Freizeitangebote für Austausch und Begegnung anbietet. Sie kenne daher »die Stärken und Entwicklungspotentiale der LSBTIQ* Strukturen im Land«, so Langsch.
Die Grünen-Politikerin kennt sich also aus und will der Grünen-Fraktion eine »queere Stimme« geben. Glückwünsche bekam sie unter anderem von Parteikollegin Nyke Slawik. Sie ist zusammen mit Tessa Ganserer die erste trans Abgeordnete im Bundestag und bezeichnete Langschs Erfolg auf Twitter als »auf so vielen Ebenen historisch« und »eine der schönsten Nachrichten dieses Wahlabends«.
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