Facebooks Chefin vom Dienst geht

Top-Managerin Sheryl Sandberg verlässt den Meta-Konzern

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Geschichte des Silicon Valleys, sie ist in weiten Teilen der öffentlichen Wahrnehmung männlich geprägt. Larry Page und Sergey Brin (Google), Tim Cook (Apple) und nicht zuletzt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sind nur einige jener Alpha-Typen, die fast alle mit der Tech-Ideenschmiede im US-Bundesstaat Kalifornien verbinden. An Frauen denkt in der IT-Welt auch heute kaum jemand. Dabei verdankt so mancher Multimilliarden-Unternehmer seinen Aufstieg klugen Managerinnen.

Sheryl Sandberg ist eine davon. 14 Jahre leitete sie das operative Geschäft bei Facebook, dessen Mutterkonzern seit 2021 Meta heißt. Nun ist Schluss. Die 52-Jährige verlässt einen der weltweit einflussreichsten Tech-Konzerne. Auch wenn Facebooks Aufstieg eng mit Mark Zuckerberg verbunden wird, wäre der Nerd von der US-Eliteuni Harvard womöglich ohne Sandberg gescheitert. Eine gute Idee bedeutet noch keinen wirtschaftlichen Erfolg.

Für diesen war Sandberg bei Facebook zuständig. Im Gegensatz zum Informatiker Zuckerberg bringt die Absolventin der Harvard Business School ökonomische Expertise mit. Bevor Sandberg 2008 bei Facebook anheuerte, arbeitete sie bei der Beratergruppe McKinsey, als Stabschefin im US-Finanzministerium und bei Google. Eine Aufstiegsgeschichte aus dem Bilderbuch, wenngleich ihre Eltern, ein Augenarzt und eine Lehrerin, zur Mittelklasse gehörten. Sandsbergs Vermögen beträgt 1,6 Milliarden Dollar.

Dieses kam zustande, weil Sandberg eine Grundregel im Kapitalismus verinnerlichte: Wachstum. Unter ihr kaufte Facebook 2012 die Foto-Plattform Instagram und 2014 den Nachrichtendienst Whatsapp. Als Chefin im Tagesgeschäft ist Sandberg allerdings auch für viele Skandale verantwortlich, die Meta erschüttern. Egal ob Datenschutzprobleme, ausufernde Hasskommentare oder die Debatte, ob der Konzern zu viel Macht besitzt – der Druck auf die Managerin war groß. Ihren Posten bekommt nun übrigens ein Mann.

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