Ins Grüne ganz weit draußen

Zu den überlasteten Parks in der Berliner Innenstadt

Mit dem Grunewald und dem Stadtforst in Spandau, Tegel und Köpenick, mit dem Großen Tiergarten und den zahlreichen Straßenbäumen ist Berlin eine erstaunlich grüne Metropole. Doch weite Teile der Innenstadt sind mit Grünflächen unterversorgt. Dies ist nicht zu übersehen, schaut man sich die heillos überlaufenden Parks dort an.

Beispiel: der Mauerpark in Prenzlauer Berg. Der Rasen war bereits komplett niedergetrampelt, die Wiese nur noch eine Staubwüste, bis im Juni 2020 das Ausbleiben der Touristen während der Corona-Pandemie und eine Verdoppelung der Parkfläche auf 15 Hektar für Entspannung sorgten. Doch wer jetzt an einem beliebigen Wochenende das Gewimmel in diesem Park betrachtet, wird erkennen, dass die Fläche gut und gerne noch größer hätte ausfallen dürfen. Daraus wird nun aber nichts mehr, weil eine zur Erweiterung in Frage kommende Fläche im Nordwesten des Mauerparks zugebaut wurde.

Folge der Überbeanspruchung der Grünanlagen sind teils kaum noch zu beherrschende Müllmengen. Aber auch die Pflanzen werden in Mitleidenschaft gezogen. Das sind Kostenfaktoren, wobei die Grünflächenämter ohnehin schon vor der großen Herausforderung stehen, die Parks in den Trockenperioden, die mit dem Klimawandel zunehmen, am Leben zu halten.

Einen kleiner persönlichen Beitrag kann jeder Besucher leisten, der auf Einwegverpackungen für das mitgebrachte Essen verzichtet. Das Problem, dass sich in bestimmten Grünanlagen einfach zu viele Menschen drängen, ist damit aber nicht gelöst. Für eine gewisse Entspannung könnte sorgen, in künftigen Jahren etwas wie das 9-Euro-Ticket anzubieten und den Nahverkehr so auszubauen, dass die Fahrgäste am Wochenende nicht dichtgedrängt in den Gängen der Züge stehen müssen. Dann könnten mehr Erholung suchende Berliner raus nach Brandenburg fahren, wo es reichlich Natur gibt. Aber das ist natürlich ebenfalls eine Kostenfrage. Es muss politisch gewollt sein.

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