- Kommentare
- R. Kelly
Er fliegt nirgendwo mehr hin
Julia Trippo zum Schuldspruch von R. Kelly
Das Urteil ist gefallen: Der einstige Superstar und R´n´B-Sänger R. Kelly wird die nächsten 30 Jahre im Gefängnis verbringen. Wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung hatte der 55-Jährige dieses Strafmaß am Mittwoch erhalten, es stehen noch die Urteile von Anklagen des Vorwurfs der Kinderpornografie und Behinderung der Justiz aus.
Vor dem Schuldspruch sagte die Richterin zu Kelly: »Sie haben ihren Opfern beigebracht, dass Liebe Versklavung und Gewalt bedeutet.« Vor seinen Augen erzählten sieben von Kellys Opfern im Gerichtssaal noch einmal das Unfassbare, was er ihnen angetan hatte. Eine der Frauen erklärte nach dem Prozess, dass sie persönlich zwar nicht finde, dass es genug ist, sie aber zufrieden mit dem Strafmaß sei. Eine weitere Überlebende sei froh, dass er nun lebenslang im Gefängnis bleiben wird. Diese Geschichten und Zeugenaussagen sind für die betroffenen Personen mit Sicherheit ein Kraftakt. Der Fokus sollte jetzt darauf liegen, was die Überlebenden brauchen und nicht, ob wir jetzt seine Musik noch hören dürfen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.