Sieg im Suppenstreit

Daniel Säwert über den Borschtsch als Weltkulturerbe

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Borschtsch: Sieg im Suppenstreit

Man nehme Rote Beete, Weißkohl, weiteres Gemüse und Fleisch, lasse den Eintopf lange garen und am Ende hat man einen leckeren Borschtsch. In keiner Küche entlang des »Borschtsch-Gürtels« von Polen über Galizien bis an die Wolga darf die schmackhafte Suppe fehlen. Schon in der mittelalterlichen Kiewer Rus schätzten die Menschen den Eintopf. Und seitdem scheinen Ukrainer und Russen zu streiten, wer den Borschtsch sein eigen nennen darf.

Die Unesco hat jetzt die Ukrainer zum Sieger und den Borschtsch zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Im Land ist die Freude groß. Auf Twitter bot der ukrainische Kulturminister Olexander Tkatschenko an, das Rezept mit zivilisierten Ländern zu teilen. Und auch mit nicht zivilisierten, damit diese etwas Leckeres und Ukrainisches auf den Teller bekommen. Wer das nicht will, hat noch Alternativen. Denn die Unesco hat nur eine Art der Zubereitung geschützt. Und Rezepte gibt es fast so viele wie Köche. Die Russen können also »ihren« Borschtsch behalten. Und sich damit für den nächsten kulinarischen Streit stärken, in dem es vielleicht um den Wodka geht.

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