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Ulrike Henning fehlt die geordnete Debatte über Entlastungen

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld? Verbrauchern, Mietern und Normal- und besonders Geringverdienern fliegen die Prognosen für steigende Preise nur so um die Ohren. Das reicht von Krankenkassenzusatzbeiträgen über Lebensmittelpreise bis zu Kosten für die Heizung und Strom. Die Preissteigerungsankündigungen werden von einer regelrechten Kakophonie von Vorschlägen begleitet, wie deren Effekte für Wirtschaft und Privathaushalte gedämpft werden könnten. Auch hier verliert man schnell den Überblick, und vermutlich macht genau das den Verursachern viel Freude.

Was fehlt, ist eine geordnete Debatte darüber, wer in Zukunft wie be- und entlastet werden soll. Das Ergebnis könnte ein Stufenplan sein, der allerdings schon in der Pandemie bislang fehlte. Naheliegend, dass sich die Wirtschaft schnell aus der Verantwortung stehlen wird. Schon die aktuellen Vorschläge, über welche Umwege etwa Mieter geschützt werden können, lassen ahnen: Das wird eher schwierig, mit Darlehen für Vermieter oder Bittschreiben an staatliche Stellen. An einem aufgeblähten Antragswesen wärmt sich niemand außer der Bürokratie.

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