Die kommenden Sozialproteste

Protestbewegungen entstehen meist spontan aus dem Bedürfnis heraus, gegen die Unzumutbarkeiten einer Krise etwas zu machen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Inflation hat sich etwas abgeschwächt. Sie beträgt laut vorläufigen Schätzungen im Juli »nur noch« 7,5 Prozent. Doch damit ist die Preiskrise noch längst nicht zu Ende.

Es ist deswegen wahrscheinlich, dass wieder neue Sozialproteste entstehen werden. Ebenso denkbar ist es, dass sie von neuen Akteur*innen initiiert werden, die bisher noch nicht politisch aufgetreten, geschweigend organisiert sind. Das war schon bei den Montagsdemos gegen Hartz IV so und auch als die Occupy-Bewegung vor rund einem Jahrzehnt hierher kam. Häufig entstehen solche Proteste nämlich relativ spontan aus dem Bedürfnis »normaler« Bürger*innen heraus, etwas gegen die gegenwärtigen oder künftigen Unzumutbarkeiten zu machen.

Auch wenn es die Linke nicht in der Hand hat, ob, wann, wie und wo diese Proteste entstehen, entbindet es sie nicht von der Aufgabe, sich Gedanken zu machen, wie sie auf die Inflationskrise reagieren kann. Nicht nur, weil die soziale, die Klassenfrage ihr ureigenstes Thema ist, sondern auch, weil die rechten Rattenfänger schon auf ihre nächste Gelegenheit warten.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.