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Bahnfahren muss günstig sein
Lisa Ecke zur Debatte um 9-Euro-Ticket Nachfolge
Das 9-Euro-Ticket wird millionenfach angenommen. Trotz vieler Verspätungen, ungeachtet vollkommen überfüllter Regionalzüge und sogar Zugausfällen. Das macht deutlich: Viele Menschen sind auf einen günstigen Nahverkehr angewiesen und nehmen dafür allerlei Unannehmlichkeiten in Kauf. Vor wenigen Tagen wurden Daten der Statistikbehörde Eurostat bekannt, laut denen mehr als jeder fünfte Mensch in Deutschland 2020 zu wenig Geld hatte, um sich einmal im Jahr einen einwöchigen Urlaub zu leisten. Kein Wunder, dass nun in der Urlaubszeit und mit bezahlbaren Fahrkarten die Infrastruktur der Bahn vollkommen überlastet ist.
Doch das Problem gibt es nicht erst seit Einführung des 9-Euro-Tickets. Die marode Bahn-Infrastruktur ist Folge falscher politischer Prioritätensetzung der letzten Jahrzehnte, von Privatisierung und Kaputtsparen. Wenn der Vorsitzende der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer nun gegen eine Weiterführung des 9-Euro-Tickets wettert, weil »sowieso schon auf Verschleiß gefahren« wird, ist das ein erbärmliches Ausspielen von Interessen. Mehr Geld für den Schienenverkehr und eine Nachfolge des 9-Euro-Tickets schließen sich keinesfalls aus.
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