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Zartes Pflänzchen Vernunft
René Heilig zur Atomwaffen-Überprüfungskonferenz der Uno
Wir sind wieder da, wo wir im Kalten Krieg waren: »nur eine Fehlkalkulation von der nuklearen Vernichtung entfernt« – so das bittere Fazit von UN-Generalsekretär Guterres auf der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag. Was nützt es da, wenn sich die deutsche Außenministerin für »konkrete Abrüstungsschritte« ausspricht, aber die eigene Beteiligung an der nuklearen Abschreckung der Nato für unabdingbar erklärt? Ihre Begründung, der »Einsatz für nukleare Nichtverbreitung und nukleare Abschreckung« seien »kein Widerspruch«, stand hundertfach im »ND« der 1970er Jahre. Bis grenzüberschreitend die Einsicht reifte: Das Teufelszeug muss weg! Von dieser banalen Erkenntnis sind wir heute weiter denn je entfernt.
Immerhin: Die Alternative eines globalen Untergangs vor Augen, zeigt sich zarte Vernunft. US-Präsident Biden kündigte seine Bereitschaft an, mit Russland über ein neues Rüstungskontrollsystem zu diskutieren, das den 2011 unterzeichneten Vertrag zur Reduzierung strategischer Waffen, START-III, ersetzen könnte. Wie schön wäre es, wenn der deutschen Außenamtschefin ein unterstützendes Statement dazu einfiele.
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