Australien in Aufruhr

Ramon Schack über die politische Krise in Down Under

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.

Australien sei ein »glückliches Land, welches von zweitklassigen Menschen geführt« werde, behauptete der Intellektuelle Donald Horne.

Aktuell mag vielen Australiern diese Diagnose aus den 1960er Jahren von beklemmender Aktualität erscheinen. Scott Morisson, der im Mai abgewählte Ministerpräsident, hatte sich vom März 2020 bis Mai 2021 heimlich in fünf Ressorts als gleichberechtigter Minister einschwören lassen, allerdings ohne die Öffentlichkeit zu informieren.

Von einer »Machtergreifung« und einer »Schattenregierung« seines Vorgängers spricht daher jetzt der amtierende Ministerpräsident Albanese, der im Wahlkampf selbst Opfer einer tendenziösen Hetzkampagne wurde. Drei Monate nach seiner Abwahl lässt sich jedoch feststellen, dass das politische Vermächtnis von Scott Morisson nicht nur innenpolitisch verheerend ist. So beugte sich außenpolitisch die Regierung Morrison dem Druck der USA und beschädigte damit das Verhältnis Australiens zur Volksrepublik China, auf deren Nachfrage der Boom der letzten Jahre basierte. Ökonomisch geht es seitdem bergab in Australien.

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