Werbung

Geschäftsmodell Frauenhass

Andrew Tate sammelt auf TikTok Millionen junge Fans mit misogynen Aussagen

  • Julia Trippo
  • Lesedauer: 2 Min.

Sein Beruf ist es, eine Menge Müll über Frauen im Internet zu erzählen: Sie können nicht Auto fahren, sind Eigentum von Männern, formbar und keine eigenständigen Wesen. Mit seinen Inhalten auf dem Social-Media-Kanal TikTok entpuppt sich Andrew Tate als König der toxischen Maskulinität. Und das Schlimme daran: Es funktioniert. Seine Videos werden millionenfach geklickt. Der britisch-amerikanische Influencer verdient sich mit seinen dubiosen, schlichtweg menschenverachtenden Aussagen eine goldene Nase. Nach eigenen Angaben ist er Multimillionär. Und nicht nur Frauen werden beleidigt, Tate äußert sich rassistisch, homo- und transphob oder schießt gegen Menschen mit Depressionen.

Lesen Sie auch: Sisyphusarbeit Online-Aktivismus – Der Kampf gegen menschenverachtende Falschheiten auf Social Media wird durch die Strukturen der Plattformen stark erschwert

Brandgefährlich ist außerdem, dass sich auf der Plattform TikTok hauptsächlich Minderjährige, also leicht beeinflussbare Kinder bewegen. Der ehemalige Kickboxer ist mit seinen Inhalten à la »Alpha Male« Teil der frauenfeindlichen Szene in den sozialen Medien, wo sich junge Männer radikalisieren. Im Kontext der #metoo-Debatte schrieb der 35-Jährige auf Twitter, dass Frauen, die sich selbst in eine Position bringen, in der sie vergewaltigt werden können, selbst eine gewisse Verantwortung dafür trügen. Twitter sperrte den User daraufhin.

Und auch offline bekommt Tate zu spüren, dass Fehlverhalten durchaus Konsequenzen haben kann: In England musste die Polizei einschreiten, nachdem er einen Journalisten angegriffen hatte; in seiner Wahlheimat Rumänien werden ihm Menschenhandel und Vergewaltigung vorgeworfen. Auf TikTok scheint es noch keine Konsequenzen zu geben. Die Plattform toleriere nach eigenen Angaben zwar keine hasserfüllten Ideologien und Verhaltensweisen. Aber außer der Ankündigung, dass seine Inhalte geprüft werden sollen, wurde gegen den Provokateur noch nichts unternommen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal