Zum Frieden links halten

Über die Orientierung bei Demonstrationen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.
Rechtsextremismus – Zum Frieden links halten

Es wäre unfair, den Blick auf eine Friedensdemonstration mit 800 bis 1000 Teilnehmern auf die etwa zwei Dutzend offensichtlich Rechten zu verengen, die da am Samstag in Brandenburg/Havel mitgelaufen sind. Zumal diejenigen, die sich durch Friedensaktionen und Sozialproteste gestört fühlen beim Aufrüsten und beim Abwälzen der Kriegskosten auf die einfache Bevölkerung, nach Neonazis Ausschau halten, um damit berechtigte Proteste zu diskreditieren. Gern wird eine Querfront herbeifantasiert, wo es gar keine gibt. Falls es an Faschisten mangelt, tun es zur Not auch Querdenker. In Brandenburg/Havel kommen diese noch dazu.

Es wäre aber auch fahrlässig, die Beteiligung von Rechten kleinzureden oder auszublenden – wozu mancher ehrliche Friedensfreund in seiner Verzweiflung über den Krieg nun leider neigt. Die Demonstration in Brandenburg/Havel droht, die Orientierung zu verlieren und auf einen gefährlichen Irrweg zu geraten, obwohl die politische Haltung des Anmelders außer Zweifel steht. Wenn sich Die Linke von ihm und er sich von der Linken abwendet, stärkt das allerdings nur die AfD. Hier sollten sich beide Seiten noch einmal sehr selbstkritisch hinterfragen.

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