Verantwortungslos

Ulrike Henning über maskierte Risiken im Gesundheitswesen

Die Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen, besteht aktuell nur in bestimmten Verkehrsmitteln. Das könnte sich bald ändern. Die Bundesländer müssen jetzt entscheiden, angesichts welcher Inzidenzen sie welche Pandemiemaßnahmen anwenden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach fände es toll, wenn sie sich auf den optimalen Zeitpunkt in Sachen Maskenpflicht einigen könnten. Die etwas süffisante Bemerkung lässt tief blicken: Der Minister wähnt sich auf der sicheren Seite, was die Pandemiebekämpfung betrifft.

Nicht erst jetzt gibt es Stimmen, die Covid-19 als ein allgemeines Lebensrisiko einordnen wollen: also durchaus gefährlich, aber es haftet niemand, auch nicht gesetzlich. Der Weg dorthin wird mit von den Bürgern bezahlten Masken weit geöffnet. Das ist preiswert für Bund und Länder. Und zugleich eine Frechheit, wenn staatliche Akteure sich darauf zurückziehen. Auch nach bald drei Jahren Pandemie sind die Probleme der Krankenhäuser, etwa in der Personalfrage, keineswegs gelöst. Das wirkliche Lebensrisiko tragen am Ende die Patienten.

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