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- Regierungskrise in Großbritannien
Neuer britischer Humor
Peter Steiniger zum Ringen der Tories um die Truss-Nachfolge
Wer sammelt hinter Liz Truss die Scherben auf? Schneller als ein Salatkopf welk wird, wollen die Tories die krachend gescheiterte Nachfolgerin von Boris Johnson als Parteichef und Premierminister ersetzen. Großbritanniens Ex-Finanzminister Rishi Sunak könnte die Gunst der Stunde nutzen und es im zweiten Anlauf doch noch in Downing Street 10 schaffen. Allerdings mangelt es Sunak an Rückhalt durch die Tory-Basis, wie sein Scheitern in der Stichwahl gegen Truss gezeigt hatte. Sunaks Rücktritt als Johnsons Finanzminister wird ihm dort als Dolchstoß ausgelegt.
In der konservativen Partei besitzt Teflon-Boris, der zu Hause von einem Skandal in den nächsten stolperte und Großbritanniens internationales Ansehen ramponierte, immer noch große Popularität. Johnsons Comeback-Versuch wirkt zwar angesichts der Vorgeschichte wie ein schlechter Witz, doch die politische Zugkraft des rechten Populismus bleibt eine reale Größe. Um eine Richtungsentscheidung und die Sorgen der Briten geht es bei alldem nicht. Die abgewirtschafteten Tories und der elitäre Zirkel an ihrer Spitze haben allein den Machterhalt im Blick.
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