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Das Militär auf verlorenem Posten
Ramon Schack über die anhaltenden Massaker in Myanmar
Fast könnte man von dem berüchtigten Gesetz der Serie sprechen. Ein neues Blutbad erschüttert Myanmar. Dieses Mal starben mindestens 60 Menschen bei einem Luftangriff des Militärs auf ein Konzert im Kachin-Staat im Norden des Landes. Bei diesem tragischen Ereignis handelt es sich wahrlich um keinen Einzelfall in der letzten Zeit. Das Militär versucht seine schwindende Macht durch Luftschläge zu kompensieren, denen immer wieder zahlreiche Zivilisten zum Opfer fallen. Die Machthaber wollen auf diese Weise die Gewalt im Lande beenden und innenpolitische Stabilität herbeiführen, was ihnen aber bisher misslungen ist. Experten sind sich einig, dass die Bodentruppen des Regimes derzeit in den ländlichen Gebieten auf verlorenen Posten stehen.
Das Militärregime habe nur noch 17 Prozent von Myanmar fest in der Hand, heißt es im neuen Report des »Special Advisory Council for Myanmar«, das aus ehemaligen Myanmar-Experten der Vereinten Nationen besteht. Daher setzt die Junta auf die Luftwaffe. Die viel gepriesene Weltgemeinschaft versucht das Drama zu verdrängen, denn Myanmar steht nicht im Mittelpunkt globaler Ränkespiele. Noch nicht.
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