Werbung

Eine Frage der Stimmung

Am Sonntag war Volkstrauertag - haben Sie das bemerkt?

Am Sonntag war Volkstrauertag, hätten Sie’s gewusst? Eingeführt wurde er 1952 im Kalten Krieg in der BRD, um die Toten aus den beiden Weltkriegen zu betrauern, eigentlich aber die Tatsache, dass Deutschland diese Kriege nicht gewonnen hatte. Gefreut hat man sich über diese Niederlagen offiziell noch nie. Aber geärgert dann auch nicht mehr, denn es gibt tatsächlich so etwas wie zivilisatorischen Fortschritt, den 68ern sei Dank.

Doch nichts ist von Dauer. Zum diesjährigen Volkstrauertag erklärte der Historiker Tillmann Bendikowski im Deutschlandfunk, man würde den Tag »überladen«, wenn man an alle Opfer gleichermaßen erinnern möchte. Derzeit sollte uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine das Gebot sein. Das heißt: mit der kriegsführenden Ukraine.

Es ist eine Frage der Stimmung, was man aus so einem Tag macht. Nun ist wieder Soldatentum gefragt. »Die Friedensdividende ist aufgezehrt«, hatte Bundespräsident Steinmeier Ende Oktober verlautbart, denn »wir müssen konfliktfähig werden, nach innen wie nach außen«. Da sind die Feinde, die besiegt werden sollen, jawoll.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.