Falsche Polarisierung

Aert van Riel zur Spitzenkandidatur von Bodo Ramelow

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Für die Linkspartei ist es eine gute Nachricht, dass Bodo Ramelow in knapp zwei Jahren erneut als Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen antritt. Denn es gibt in der Linken noch keine ernsthafte personelle Alternative zu dem amtierenden Ministerpräsidenten. Sie hat bisher auf die Beliebtheit von Ramelow gesetzt. Ein möglicher Nachfolger müsste noch aufgebaut werden. Der Regierungschef genießt diese Rolle offensichtlich. Völlig ungeniert ging er in den vergangenen Tagen über die Medien mit seiner Partei hart ins Gericht und machte erneut deutlich, dass er bei der Frage, ob Waffen an die Ukraine geliefert werden sollten, eine andere Haltung einnimmt als die Parteispitze.

Ramelow weiß, dass er deswegen für sich keine negativen Folgen fürchten muss. In Thüringen geht es möglicherweise darum, ob die Linke oder die AfD den ersten Platz einnimmt. Deswegen ist es ausgeschlossen, dass Ramelows Haltungen intern heftig angeprangert werden. Dass er sich damit selber einen Gefallen tut, ist jedoch fragwürdig. Die Linkspartei ist in einem fragilen Zustand. Und der wird nicht besser, wenn ein Spitzengenosse wie Ramelow auf Polarisierung setzt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal