Die Löhne müssen rauf

Gehälter am Rande des Mindestlohnniveaus zeugen von mangelndem Respekt

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

»Wir werden gerade kollektiv ärmer«, behauptete Bundesfinanzminister Christian Lindner kurz vor Weihnachten in einem Interview. Rein analytisch mag aufgrund der hohen Inflation etwas dran sein an der Aussage des FDP-Politikers. Doch macht es einen Unterschied, ob man 20 000 oder 2000 Euro brutto im Monat zur Verfügung hat.

Rund jede*r zehnte Vollzeitbeschäftigte*r geht nach einem Monat Maloche mit 2000 Euro brutto oder weniger nach Hause. Diese Menschen trifft die Inflation weitaus heftiger als jene Spitzenverdiener*innen. Dies ist nicht nur so, weil Menschen am unteren Ende der Einkommensleiter sowieso schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Zahlreiche Studien belegen, dass für sie die Inflationsrate weitaus höher ist als für Besserverdienende, weil sie einen besonders großen Anteil ihres Einkommens für Energie und Lebensmittel ausgeben.

Höhere Löhne müssen die Antwort sein. Nicht nur, weil Gehälter am Rande des Mindestlohns nicht für ein anständiges Leben reichen, sondern auch, weil der Respekt vor den Menschen es verbieten müsste, dass Vollzeitbeschäftigte mit nur 2000 Euro nach Hause gehen müssen.

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