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Die Macht der Gewohnheit
Die guten Vorsätze sind zurück
Normalerweise stünde an dieser Stelle ein Kommentar über Robert Habecks Blick in die Gaspreisglaskugel oder über Christian Lindners FDP-Stanze einer generellen Senkung der Einkommen- und Körperschaftsteuer. Der Autor hat aber den Vorsatz gefasst, nicht mehr für jeden Politikerblödsinn Zeit zu vergeuden. Und liegt damit im Trend, denn eine aktuelle Umfrage der Krankenkasse DAK konstatiert einen Rekordwert an guten Vorsätzen fürs neue Jahr.
Während der Pandemie lag auch dieses Ritual auf Eis. Was die Gefährdung durch das Virus nicht schaffte, besorgten die Kontaktbeschränkungen. Mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, klang eher nach Drohung. Vorsätze wurden für die »Zeit nach Corona« entworfen. Die ist für die meisten angebrochen – Erwerbstätige wollen vor allem den Stress reduzieren, Junge und Alte mehr fürs Klima tun.
Klingt ziemlich positiv, doch Neurowissenschaftler wissen, dass die Macht der Gewohnheit meist stärker ist als die Lust auf Neues. Und so werden Sie 2023 wieder Kommentare über den Blödsinn der Habecks und Lindners lesen, zumal der bisweilen auch umgesetzt wird.
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