Keine Munition von Lula

Martin Ling über die Diplomatie des brasilianischen Präsidenten

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

In Deutschland sind solche Stimmen kaum noch zu vernehmen: Brasiliens Präsident Lula verweigert die Lieferung von Munition an die Ukraine und macht sich für eine diplomatische Initiative zur Beendigung des Kriegs stark, während hierzulande diskutiert wird, warum nach Kampfpanzern nicht auch gleich noch Kampfflugzeuge folgen sollten. Es braucht in der Tat viel Fantasie, sich eine Verhandlungslösung bei diesem Angriffskrieg vorzustellen. Es braucht allerdings auch viel Fantasie und wenig Empathie mit den unzähligen Opfern, sich eine militärische Lösung in einem Konflikt vorzustellen, indem seit der Einnahme von Cherson im November quasi Stillstand an einer 1000 Kilometer langen Frontlinie herrscht, während weiter gestorben wird.

Dass Lula nun Brasilien und China als Vermittler ins Gespräch bringt und dafür bei seinem Besuch im März in Peking Xi Jinping gewinnen will, ist einen Versuch wert. So klar in Lateinamerika der Angriffskrieg Russlands abgelehnt wird, wird er doch auch als Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland um ihre geostrategischen Interessen in der Region gesehen. Damit haben sie in Lateinamerika so ihre Erfahrungen.

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