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Ein tolles Zwischenergebnis

Die nd-Soliaktion »Teilen macht satt« läuft noch bis Ende Februar

  • Vanessa Kohm, Claudia Klein-Hitpaß, Maximilian Knoblauch
  • Lesedauer: 6 Min.
Nicht alle Pflanzen können in der Erzeuger­gemeinschaft im Senegal mittels Solarpumpen versorgt werden. Die empfindlichen Salatpflanzen müssen auch weiterhin per Hand gegossen werden.
Nicht alle Pflanzen können in der Erzeuger­gemeinschaft im Senegal mittels Solarpumpen versorgt werden. Die empfindlichen Salatpflanzen müssen auch weiterhin per Hand gegossen werden.

60 850 Euro! Das ist ein großartiges Zwischenergebnis der nd-Soliaktion »Teilen macht satt«. Mit dieser Spendensumme bekunden Sie, liebe Leserinnen und Leser, eine ganz besondere Treue und Solidarität mit Menschen des Globalen Südens. Denn vielen ist klar: Auch wenn es in Deutschland teurer wird, wenn hier die Auswirkungen von Krieg und Krisen mit Preissteigerungen spürbar sind, wenn Dürren und Waldbrände im Sommer die Erderhitzung anzeigen, so sind es doch die Menschen im Globalen Süden, die viel stärker betroffen sind und unsere Unterstützung brauchen. Sie verfügen oft weder über die Infrastruktur, auf die unsere Gesellschaft zurückgreifen kann, noch über die gesamtgesellschaftliche Stabilität für eine friedliche Konfliktbewältigung noch über eine Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln.

Saatgut teilen im Senegal

Im Senegal verdichten sich die Folgen der globalen Krisen wie unter einem Brennglas: Seit Jahren haben kleinbäuerliche Gemeinschaften mit lang anhaltenden Dürren und Wasserknappheit infolge des Klimawandels zu kämpfen. Jetzt bekommen die Menschen im Land auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren. Senegal importiert etwa 70 Prozent seines Nahrungsmittelbedarfs und ist daher den Preisschwankungen auf den Außenmärkten stark ausgesetzt. Der weltweite Druck auf die Nahrungsmittelbranche versetzt die Ernährungsexpert*innen im Land in Alarmbereitschaft: Sie sehen die Bevölkerung in akuter Gefahr.

Enda Pronat, die Partnerorganisation des Weltfriedensdienstes, setzt sich deshalb für eine agrarökologische Wende ein. Ihre Überzeugung: Nur mit regionalen und nachhaltigen Ansätzen kann im Senegal langfristig die Ernährung der lokalen Gemeinschaften gesichert werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Enda Pronat an zwei zentralen Stellen an: Sie vermitteln agrarökologische Anbau- und Erntemethoden und sichern nachhaltiges und lokal angepasstes Saatgut, das die kleinbäuerlichen Familien und Gemeinschaften selbst nachzüchten können. Und sie forcieren den politischen Dialog auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene – denn nur so können sie eine nachhaltige Strukturveränderung mitgestalten, die den Menschen und Gemeinschaften ihre Ernährungssouveränität zurückgibt.

Die bäuerlichen Gemeinschaften sind auf die fachliche Unterstützung von Enda Pronat dringend angewiesen. Denn mit den neuen Anbau- und Erntemethoden und mit lokal angepasstem Saatgut werden die kleinbäuerlichen Familien und Gemeinschaften nachhaltig gegen die großen Krisen gestärkt. Gleichzeitig gibt ihnen die politische Arbeit von Enda Pronat Rückenwind für eine unabhängige und selbstbestimmte Zukunft.

Stärken Sie dieses wichtige Engagement jetzt: Für eine Spende von 50 Euro erhält eine kleinbäuerliche Familie in Senegal 65 Kilogramm Öko-Saatgut, das sie auch für weitere Ernten nachzüchten kann. Spenden Sie jetzt!

Friedliche Konfliktbewältigung
in Burundi

»Durch die Beratungs- und Schulungsangebote hat das Projekt den Teamgeist geweckt und bereits gute Ergebnisse erzielt«, freut sich Ernest Niyonzima, Direktor der SODI-Partnerorganisation OAP. Vor allem die Konflikte zwischen den verschiedenen Gruppen von Geflüchteten und der lokalen Bevölkerung haben bereits spürbar abgenommen. Die Nachfrage von weiteren Gemeinden in der Region sei groß, sodass OAP und SODI über eine Ausweitung des Projekts beraten. Umso größer ist die Freude über die nd-Soliaktion. Die solidarische Unterstützung der Leser*innen des »nd« hilft OAP und SODI, den Frieden in Burundi weiter zu stärken.

Bereits 206 Personen haben in den Sensibilisierungssitzungen gelernt, in Konflikten zu vermitteln und dabei Techniken der Mediation und der gewaltfreien Kommunikation anzuwenden. Aus dem Kreis dieser Teilnehmer*innen haben sich vier Friedenskomitees gebildet, die bereits erfolgreich 13 Konflikte in den Dörfern beilegen konnten.

In neun Spargruppen haben sich insgesamt 174 Dorfbewohner*innen zusammengeschlossen, um sich gegenseitig Kredite zu geben und so beispielsweise Vieh kaufen zu können. Aktuell bauen Freiwillige Versammlungshäuser und setzen Verbindungswege zwischen den Dörfern instand. Damit bauen sie bildlich gesprochen die Infrastruktur der entstehenden Zivilgesellschaft.

Bis 2024 sollen 418 Personen direkt unterstützt werden. Darüber hinaus soll die gesamte Bevölkerung der Distrikte Gatete und Kigwna indirekt von der Stärkung des sozialen Zusammenhalts in den Gemeinden und der rückläufigen Zahl von Konflikten durch Mediation und die Entwicklung von einkommensschaffenden Tätigkeiten profitieren.

Ihre Spende von 86 Euro finanziert ein fünftätiges Training zu friedlicher Konfliktlösung für eine Person in Burundi.

Zugang zu Land in Vietnam

Zwei Hektar Land können helfen, die eigene Familie zu versorgen und Kräuter, Gemüse und Obst auf dem lokalen Markt zu verkaufen. Denn der Mangel an nutzbarem Land ist für die ethnischen Minderheiten in den Bergen Vietnams ein Grund für die große Armut. Eine relativ kleine Spende hat hier eine große Wirkung. Für die Familien bedeutet sie einen Ausweg aus Hunger und Not.

Das weiß besonders INKOTA-Programmkoordinatorin Sarah Grieß. Sie ist seit über sechs Jahren beim INKOTA-Netzwerk für die Vietnam-Arbeit zuständig. Zuvor lebte sie für längere Zeit in Hanoi. In Gesprächen mit den Menschen vor Ort spielte das Thema Land schon damals eine große Rolle. Für die ländliche Bevölkerung stellt die Landwirtschaft meist die einzige Einkommensquelle dar. Industrialisierung und Urbanisierung verdrängen die Kleinbäuerinnen und -bauern zugunsten städtischer, industrieller oder touristischer Infrastruktur. Konflikte um Land sind daher keine Seltenheit. Bei fast zwei Dritteln aller in Vietnam vor einem Gericht verhandelten zivilen Konflikten geht es um Land.

Deshalb ist das von INKOTA unterstützte Projekt so ungemein wichtig. Es packt das Problem an der Wurzel und ermöglicht den Kleinbauernfamilien Zugang zu der für sie so wichtigen Ressource. Besonderes Augenmerk wird dabei auf eine gerechte Verteilung gelegt, damit Konflikte gar nicht erst ausbrechen.

Mit einer Unterstützung von 50 Euro ermöglichen Sie, dass eine Kleinbäuerin oder ein Kleinbauer rechtlich abgesicherten Zugang zu zwei Hektar Land bekommt.

Ein herzliches Dankeschön

Bei SODI, INKOTA und Weltfriedensdienst waren dieses Jahr die Erwartungen gedämpft, da steigende Lebenshaltungskosten auch die Spendenbereitschaft einschränken könnten. Umso erfreuter und erleichterter sind wir über den sehr guten Spendenstand. Die diesjährige Soliaktion ist ein großartiger Erfolg und läuft noch weiter. Wir hoffen, dass wir auch bis zum Ende der Soli-Aktion am 28. Februar Grund zum Jubeln haben. Wir und unsere Partnerorganisationen: SODI und OAP, INKOTA und Chiase, Weltfriedensdienst und Enda Pronat möchten ganz herzlich Danke sagen an alle Leser*innen, die gespendet haben oder noch spenden werden!

Lassen Sie uns gemeinsam das Spendenziel von 75 000 Euro erreichen, damit die drei Projekte in Senegal, Burundi und Vietnam wie geplant durchgeführt werden können. Für unsere Hilfe braucht es verhältnismäßig wenig.

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