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Auf dem Rücken der Frauen

Jana Frielinghaus über die wachsende Altersarmut

Altersarmut ist immer häufiger auch im Straßenbild sichtbar - so wie hier in einer Düsseldorfer Fußgängerzone.
Altersarmut ist immer häufiger auch im Straßenbild sichtbar - so wie hier in einer Düsseldorfer Fußgängerzone.

Die Zahl der Rentner, die in Armut leben müssen, wächst. Daran ändert auch die Anfang 2021 eingeführte und euphemistisch »Respektrente« titulierte kleine Erhöhung der Altersbezüge für Geringverdienende nichts. Trotzdem liegen die Beträge, die 2021 in den Ruhestand eingetretene Männer erhalten, um 70 Euro unter dem Durchschnitt aller Rentner.

Dagegen sind die Bezüge von »Neurentnerinnen« etwas höher als die von »Bestandsrentnerinnen«. Sie liegen aber mit im Schnitt 876 Euro monatlich immer noch weit unter der Armutsgrenze – und um 360 Euro unter dem Schnitt der 2021 in Rente gegangenen Männer. Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern ist also trotz stark gewachsener Erwerbsquote der Frauen weiter riesig. Das ist ein Skandal. Denn die einen haben Armutsrenten, weil sie viel unentgeltliche Sorgearbeit verrichtet und sich ehrenamtlich engagiert haben, die anderen, weil sie schlecht bezahlt malochen mussten. Es wäre höchste Zeit für eine armutsfeste Mindestrente unabhängig von der Zahl der Beitragsjahre. Nicht nur, aber auch, weil die Voraussetzungen für gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben noch immer nicht geschaffen sind.

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