Warum Amazon den Standort in Brieselang schließt

Hinter dem Stellenabbau von Amazon in Brandenburg stehen globale Profitinteressen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Im globalen Maßstab ist die Schließung des Amazon-Standorts im brandenburgischen Brieselang nur eine Randnotiz. Aber für die rund 600 Beschäftigten dort hat dies ganz materielle Auswirkungen. Sie müssen um ihre Jobs bangen, können sich nicht mehr sicher sein, wie sie ihr Leben finanzieren können. Sie sind ein Spielball globaler Profitinteressen.

Lange Zeit ging es mit Amazon und den anderen Techgiganten nur bergauf. Doch im vergangenen Jahr hat sich das geändert. Der Onlineriese will weltweit 18 000 Stellen abbauen. Bei Google sind es 12 000, bei Microsoft 10 000. Unzählige kleinere Internetunternehmen legen nach. Denn die Online-Goldgräberstimmung ist vorbei. Ein wichtiger Grund ist die Zinsewende der Notenbanken. Jahrelang gab es Finanzkapital für die IT-Branche im Überfluss. Weil die Notenbanken im Kampf gegen die Inflation jetzt aber wieder die Zinsen erhöhen, wird das Kapital auch für diese Branche wieder teurer. Bei Amazon kommt hinzu, dass überall der Konsum lahmt. Folglich baut der Onlinehändler jetzt im großen Stil Jobs ab. Denn sie sind nicht mehr profitabel. Und an seine Beschäftigten hat Amazon eh noch nie gedacht.

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