- Kommentare
- Schulabgänger
Kaum Startchancen
Christopher Wimmer über Schüler ohne Abschluss
Es ist eine beschämende Zahl für den Bildungsstandort Deutschland: 47 500 Jugendliche haben 2021 die Schule ohne einen Abschluss verlassen. Sie haben damit kaum Startchancen auf dem Arbeitsmarkt. Denn ohne Abschluss bleibt meist nur prekäre Beschäftigung oder Erwerbslosigkeit.
Werden solche Zahlen veröffentlicht, ist der Aufschrei einige Tage groß. Dann werden wieder allerlei Maßnahmen zur Nachqualifizierung gefordert oder allgemein bessere Bildungsstandards angemahnt. Was es jedoch braucht, sind Prävention und Unterstützung. Es darf gar nicht erst so weit kommen, dass viele Jugendliche unter dem Radar bleiben und nicht adäquat gefördert werden. Dafür sollten Lehrkräfte auch von Verwaltungsarbeiten entlastet werden, damit sie sich – zusammen mit Schulpsychologen und Sozialarbeitern – ausreichend um jedes Kind kümmern können. Verlassen Jugendliche die Schule ohne Abschluss, ist es meist zu spät. Für die Betroffenen ist das Verlassen der Schule ohne Abschluss eine schwere Hypothek für den weiteren Lebensweg. Zudem ist schlechte Förderung teuer für alle: Statistisch kostet jede Person ohne Abschluss den Steuerzahler Hunderttausende Euro.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.