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Frauen und Kinder zuerst

Landessportbund Brandenburg verzeichnet Allzeithoch bei Mitgliederzahl

  • Matthias Krauß
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Landessportbund Brandenburg (LSB) sieht sich nicht mehr von der Coronakrise betroffen. Das habe er hinter sich gelassen. Mit 361 829 Mitgliedern Anfang Januar erreichte der Sportbund ein »Allzeithoch«, sagte Präsident Wolfgang Neubert am Freitag. Der Zuwachs zum Vorjahr betrug 16 600. Verglichen mit den Jahren vor Corona sind es immer noch rund 6000 Mitglieder mehr.

»Während andere noch immer vom ›Aufholen nach Corona‹ reden, sind wir im Sport längst viel weiter«, sagte Neubert. In den knapp 3000 im Landessportbund organisierten Vereinen seien jetzt in Summe 14,6 Prozent der Brandenburger gemeldet. Überdurchschnittlich häufig beigetreten sind im vergangenen Jahr Frauen und Kinder. Allein mehr als 3000 Kinder bis zu sechs Jahren seien neu zum Sport gestoßen. »Das ist beachtlich.«

Fußballvereine gewannen über 4000 neue Mitglieder. Zu den größten Einzelverbänden im LSB zählen neben dem Fußball der Handball-Verband und der Landesverband Pferdesport. Die Pandemie hatte den Sportvereinen sehr zugesetzt. Neubert sprach von der »Einstellung sämtlicher Aktivitäten sowie des gesamten Trainings- und des Wettkampfbetriebes«. Aufgrund der finanziellen Hilfen des Landes habe diese Lage glücklicherweise nicht zum Zusammenbuch geführt. Nicht ein einziger Verein habe Insolvenz anmelden müssen. Auch Sponsoren aus der Wirtschaft seien in der Regel »bei der Stange geblieben«.

Bildungs- und Sportministerin Britta Ernst (SPD) berichtete, dass vom Land Brandenburg einmalig vier Euro pro Mitglied überwiesen worden seien und dann noch einmal acht Euro. Im Blick habe die Landesregierung außerdem, dass derzeit die Vereine mit hohen Energiepreisen zu kämpfen haben. »Angesichts steigender Energiekosten stehen wir fest an Ihrer Seite.«

Ernst verwies auf den »Goldenen Plan Brandenburg«, in dessen Rahmen Sportstätten saniert, erweitert oder auch neu gebaut werden. LSB-Vorstandschef Thomas Gerlach teilte dazu mit, dass zwischen 2021 und 2024 insgesamt 134 Bauprojekte vorgesehen seien, von denen 81 bereits begonnen und zum Teil auch schon abgeschlossen seien. Von den 25 Millionen Euro, die der »Goldene Plan Brandenburg« wert ist, seien zwölf Millionen bereits gebunden.

Dabei sind auch Sportstätten davon betroffen, dass Baumaßnahmen 25 bis 30 Prozent teurer geworden sind. Darunter leidet etwa das Großprojekt »Haus des Sports« auf dem Gelände am Luftschiffhafen in Potsdam. Der Landesrechnungshof hatte kritisiert, dass die öffentliche Förderung für das Haus zu hoch sei und eine unerlaubte doppelte Förderung stattgefunden habe. Gerlach bestritt dies und sagte, gegenüber dem Rechnungshof seien die Vorwürfe ausgeräumt worden.

Britta Ernst ergänzte, ohnehin sei in diesem Fall eine feststehende Projekt-Fördersumme vereinbart worden. Kostensteigerungen würden daher vom LSB allein zu stemmen sein. Die Eröffnung des »Hauses des Sports« ist für den Juni vorgesehen.

Die nennenswerten Zuwächse bei den Mitgliederzahlen ändern nichts daran, dass der Organisationsgrad in Brandenburg sich im Bundesvergleich »im hinteren Bereich« bewegt, wie Gerlach anmerkte. Insgesamt sind in Ostdeutschland nur 15 bis 17 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen organisiert.

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