Israels Bulldozer-Politik

Cyrus Salimi-Asl zur Zerstörung einer Schule im Westjordanland

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Die israelischen Behörden haben eine Grundschule im besetzten Westjordanland abreißen lassen. Angeblich war sie ohne Genehmigung errichtet worden, das Gebäude sei einsturzgefährdet, hatte ein Gericht entschieden. Das mag stimmen, aber zu denken gibt, dass die Gerichtsentscheidung auf Initiative der Pro-Siedler-Organisation Regavim erfolgte. Der brutale Akt der Zerstörung spricht für sich und ist, wenn auch nur gegen ein Gebäude gerichtet, symptomatisch für den Umgang staatlicher israelischer Stellen mit dem Leben der Palästinenser.

Israel hat aus der Zerstörung von Häusern im Westjordanland und in Ost-Jerusalem eine gängige Praxis der Besatzung gemacht – unabhängig von der politischen Couleur der Regierung. Erst im Januar hatte eine UN-Expertengruppe den Stopp der »systematischen und vorsätzlichen« Zerstörung palästinensischer Gebäude gefordert. Das Geld für den Schulbau kam von der EU, die bezeichnete die Zerstörung als »illegal«. Selbst ein Sprecher des Auswärtigen Amts wurde deutlich: »Wir sehen solche Abrisse als Hindernis im Friedensprozess.« Viel mehr ist dazu nicht zu sagen – außer dass es so etwas wie einen Friedensprozess nicht gibt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal