- Politik
- Kommentar
Angriffe auf Region Belgorod: Moralische Wirkungstreffer
Daniel Säwert zu ukrainischen Angriffen auf russische Gebiete
Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine ist endgültig nach Russland zurückgekehrt. Nach den Drohnenangriffen auf Moskau wird erneut in der Grenzregion Belgorod gekämpft. Der Zweck der ukrainischen Angriffe ist klar: Sie sollen von der groß angekündigten Gegenoffensive ablenken, die immer noch nicht gestartet ist. Und vor allem sollen sie Angst und Schrecken bei den Menschen in Russland selbst verbreiten. Es geht um moralische Wirkungstreffer, die bei den Mächtigen in Moskau zu sitzen scheinen. Die Propaganda schafft es nicht einmal mehr, Kiews Geschenk, bekennende Rechtsradikale in den Kampf zu schicken, für sich auszunutzen.
Im Westen scheint man die Entwicklung durchaus mit Genugtuung zu betrachten. Völkerrechtlich habe Kiew das Recht, Russland anzugreifen, betonte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Solange dies nicht mit deutschen Waffen geschieht. Die kamen bisher noch nicht zum Einsatz. Wohl aber andere westliche Waffen, wie Fotos zeigen. Berlin muss jetzt darauf vertrauen, dass seine Waffenkontrolle besser funktioniert als etwa in Mexiko, wo Drogenkartelle an deutsche Gewehre gelangten, will es nicht endlich auch offiziell Kriegsteilnehmer werden.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.