Wenn Menschen zur Zahl werden

Pauline Jäckels über ukrainische Geflüchtete als Wirtschaftsfaktor

Wie viele Ukrainer*innen sind in Deutschland, wie viele wollen bleiben? Wie viele können die Sprache? Wie viele sind schon in den Arbeitsmarkt integriert? Was heißt das für die deutsche Wirtschaft und für den Fachkräftemangel im Land? Das sind die Fragen, die beim Pressegespräch des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zu den ukrainischen Geflüchteten gestellt wurden. Die Antworten: 1,1 Millionen; 44 Prozent; 37 Prozent; 18 Prozent; »Wir brauchen Fachkräfte!«.

Ja, bei Ökonomen ist es gängige Praxis, Personen auf ihre wirtschaftliche Leistung oder Belastung zu reduzieren. Um Entscheidungsempfehlungen für die Politik zu zu formulieren, um die Bevölkerung zu informieren, wie es denn steht um die Geflüchteten – das ist ihr Job. Und trotzdem hat es einen bitteren Beigeschmack, wenn schon wieder Menschen zu Zahlen werden. Das erinnert an den Sommer 2015 und alles, was folgte. Auch Syrer*innen wurden damals zu Zahlen. Zahlen, die man eben aufnehmen musste, man brauchte sie ja auch für die Wirtschaft. Und wenn man sie irgendwann nicht mehr braucht? Dann halt raus mit ihnen, es sind ja nur Ziffern in der Wirtschaftsbilanz.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!

Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen. Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal