Vergessene Betreuung

Noch immer fehlen Kita-Plätze für Kleinkinder. Leidtragende sind oft die Mütter - und Alleinerziehende

Eigentlich ist der Notstand bei der Kinderbetreuung bekannt – und es scheint, als habe man sich damit arrangiert. Fast die Hälfte der Eltern, die ein Kleinkind haben, wünscht sich eine Betreuung. Doch tatsächlich gibt es nur Plätze für jedes dritte Kind unter drei Jahren. Diese Kluft zwischen Angebot und Bedarf ist in den vergangenen Jahren sogar noch angewachsen, was verwundert. Der Ausbau an Plätzen und die Fachkräfteoffensive reichen offenbar nicht aus.

Als der Rechtsanspruch auf einen solchen Platz vor zwölf Jahren eingeführt wurde, war die Angst vor einer Klagewelle groß. Aber die ist ausgeblieben. Die wenigen Prozesse, die es bislang gab, gingen für die Klagenden nur selten zufriedenstellend aus. Als Druckmittel gegen die Politik haben Klagen sich also nicht bewährt.

Was bleibt, ist der Spagat zwischen Arbeit und Kinderbetreuung, den viele Eltern weiterhin auszuhalten haben. Noch immer stecken vor allem Mütter zurück und kümmern sich um die Kinder; Alleinerziehende haben ohnehin keine Wahl. Wer also effektiv die Gleichberechtigung stärken und Armut bekämpfen will, sollte die Kinderbetreuung verbessern.

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