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Getreideabkommen: Hunger à la carte

Martin Ling über das Auslaufen des Getreideabkommens

Der Vorwurf steht wieder im Raum: Putin nützt den Hunger als Waffe. Der Vorwurf ist nicht unbegründet und greift doch zu kurz. Das nun obsolete Getreideabkommen zwischen der UN, Russland und der Türkei garantierte den sicheren Export von Dünger, Mais, Getreide und anderen Nahrungsmitteln von Häfen im Süden der Ukraine über das Schwarze Meer.

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Klar ist, dass jede Tonne Getreide, die bei einer starren oder gar steigenden Nachfrage auf den Weltmarkt kommt, den Preisanstieg mildert. Das gilt aber auch für jede Tonne, die in den Reserven der westlichen Staaten liegt oder in den Speichern der Getreidemultis. Die vier Unternehmen Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und die Louis Dreyfus Company kontrollieren etwa 80 Prozent des weltweiten Getreidehandels. Und sie wissen, diese Macht profitabel zu ihren Gunsten einzusetzen, die Hungernden kümmern sie so wenig wie Putin. Putins Zynismus ist kein Alleinstellungsmerkmal. Auch deswegen üben viele afrikanische und lateinamerikanische Staaten im Ukraine-Krieg nicht den bedingungslosen Schulterschluss mit dem Westen – obschon fast alle von ihnen den Angriffskrieg verurteilen.

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