Fragwürdiger Nachwuchs

Rechte bei der »Lebensschutz«-Bewegung nicht unwillkommen

  • Kirsten Achtelik
  • Lesedauer: 1 Min.
Christliche Rechte: Fragwürdiger Nachwuchs

Statt eines Trauermarsches will die »Lebensschutz«-Bewegung auf einmal Freude am Leben verbreiten: Beim »Marsch für das Leben« in Berlin gab es Popmusik statt Schweigemarsch, viele bunte Plakate statt wandelnder Friedhof voller weißer Kreuze. Die Zielgruppe ist deutlich erkennbar: junge Christen, Nachwuchs für die alternde Bewegung.

So recht geklappt hat das nicht. Am vergangenen Samstag wollte der Bundesverband Lebensrecht den »Marsch für das Leben« erstmals in zwei Städten veranstalten. In Köln kam man gerade mal 400 Meter weit, insgesamt blieben die Teilnehmerzahlen weit unter den Erwartungen. Von Rechten, AfD und Nazis distanziert sich der Verband zwar, lässt sie aber problemlos mitlaufen, nimmt Holocaustverharmlosung und White-Power-Zeichen in Kauf. Das mobilisiert junge Leute, denen es nicht reicht, Frauen die Entscheidungsfreiheit über ihren eigenen Körper abzusprechen und Popmusik auf Demos zu hören. Antifeminismus ist schließlich eine der wichtigen Schnittmengen zwischen Nazis und bürgerlicher Mitte, auch bei jungen Leuten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal