Rückhalt für den syrischen Diktator Baschar Al-Assad

Der syrische Präsident Baschar Al-Assad besucht nach fast 20 Jahren wieder China

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Fast 20 Jahre sind seit dem letzten Besuch des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad in China vergangen. Seitdem ist viel passiert: China rüttelt am Thron der alleinigen Supermacht USA, Syrien liegt nach zwölf Jahren Krieg am Boden. Ungleicher geht's kaum, dennoch haben die beiden Großes vor: »Heute werden wir die Bildung einer chinesisch-syrischen strategischen Partnerschaft verkünden, die ein historischer Meilenstein unserer bilateralen Beziehungen werden wird«, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping laut dem Staats-TV CCTV. China wolle Syrien weiter dabei unterstützen, »Einmischung von außen« abzuwehren, so Xi weiter, sowie beim Wiederaufbau und der Terrorismus-Bekämpfung helfen.

Das wird Assad gern gehört haben, bedeutet es doch: Ein Syrien ohne ihn wird es aus chinesischer Sicht nicht geben. Und Assad hat Rückendeckung, um in Syrien seine Soldaten loszuschicken gegen die letzten Widerstandskämpfer, aus seiner Sicht allesamt »Terroristen«. Für den syrischen Präsidenten ist es beruhigend, neben Russland und dem Iran auch China an seiner Seite zu wissen.

Syrien braucht vor allem Hilfe beim Wiederaufbau, die westlichen Sanktionen drücken. China hat in Aussicht gestellt, Syrien in die »Neue Seidenstraße« einzubeziehen; immerhin liegt das Land strategisch günstig am Mittelmeer. Peking will auch mehr syrische Agrarprodukte abnehmen. Nach »historischem Meilenstein« klingt das aber nicht. Hingegen ist China für Syrien ein überlebenswichtiger Verbündeter, um das Land international weiter zu »normalisieren«. Baschar Al-Assad steht auch innenpolitisch unter Druck. In Suweida protestieren die Menschen weiter gegen das Regime, wie Videos zeigen. Assad hat den Krieg gegen seine Bevölkerung zwar mit Brachialgewalt gewonnen, aber der Widerstand ist lebendig – er kann sich seiner Macht also nicht absolut sicher sein.

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