- Kommentare
- Kommentar
Kipppunkt erreicht
Die hohen Wohnkosten belasten Studierende in einem besonderen Maße
Für Studierende wird die Situation immer prekärer. Schon seit einem Jahrzehnt steigen in den Uni-Städten die Mieten kontinuierlich an. Aber im vergangenen Jahr sind sie einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge noch einmal deutlich in die Höhe gegangen. Bundesweit sind sie um 6,2 Prozent angewachsen. Hinzu kommen die hohen Nebenkosten und die steigenden Lebensmittelpreise. Jene, die aufs Bafög angewiesen sind, kommen immer schlechter über die Runden.
Gesellschaftlich sind die Folgen der Misere bereits absehbar: Wer keine Unterstützung von den Eltern erfährt, wird sich gut überlegen, ein Studium zu beginnen. Die Universitäten werden damit mehr denn je ein Ort für Kinder von Besserverdienenden sein. Zumal angesichts des Sparkurses, für den vor allem Finanzminister Christian Lindner (FDP) steht, keine Bafög-Novelle in Sicht ist. Im Gegenteil: Die Mittel dafür sind im Bundeshaushalt eher rückläufig veranschlagt worden. Das ist eine äußerst kurzsichtige Politik. Schließlich benötigt das Land dringend gut ausgebildeten Nachwuchs. Wenn die Barrieren zur Uni immer höher werden, dann spitzt sich der Fachkräftemangel in absehbarer Zeit noch weiter zu.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.