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Große Töne, kleine Taten

Cyrus Salimi-Asl über die ungeliebten afghanischen Flüchtlinge

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Afghanische Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückgekehrt sind, am Grenzübergang Torkham zwischen Pakistan und Afghanistan in der afghanischen Provinz Nangarhar
Afghanische Flüchtlinge, die in ihre Heimat zurückgekehrt sind, am Grenzübergang Torkham zwischen Pakistan und Afghanistan in der afghanischen Provinz Nangarhar

Nach der Rückkehr der Taliban im August 2021 haben sich schätzungsweise 600 000 Afghan*innen nach Pakistan geflüchtet, eine Million in den Iran. In beiden Ländern zusammengenommen leben über acht Millionen Afghan*innen mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus. Pakistan will nun die nicht registrierten abschieben, etwa 1,7 Millionen Menschen. Nur wie sollen sie Schutz finden in einem Land, deren Machthaber den Menschen eine gewaltgetränkte Abart der Religion aufzwingen?

Über 40 Jahre war Afghanistan ein Schlachtfeld großer und kleiner Mächte, gelitten haben die Afghan*innen. Internationalen Schutz erhalten sie jedoch nur unter erschwerten Bedingungen und in kleinen Dosen. Deutschland, Mittäter in einem 20 Jahre währenden völkerrechtswidrigen Krieg, hat sich gebrüstet, Tausende gefährdete Afghan*innen aufzunehmen; 30 000, vor allem Ortskräfte, konnten bislang einreisen. Über das separate, mit Trara angekündigte Bundesaufnahmeprogramm haben es kürzlich die ersten zwölf Personen nach Deutschland geschafft – nach einem Jahr Laufzeit. Angepeilt waren Zusagen für 1000 Personen – pro Monat. Flüchtlingsschutz hat für die Bundesregierung keine Priorität.

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