Waffen statt Worte

Wolfgang Hübner über das Ende des KSE-Vertrags

Es gab einmal eine Zeit, in der die Weltlage durch ein Netz von Verträgen für Sicherheit, Rüstungskontrolle und Abrüstung stabilisiert wurde. Davon ist kaum etwas übrig. Nun wurde der KSE-Vertrag zur Kontrolle konventioneller Streitkräfte in Europa endgültig zu Makulatur – mit dem rechtskräftigen Austritt Russlands und der Erklärung zunächst Deutschlands und der USA, sich auch nicht mehr daran zu halten.

Damit setzt sich der Kahlschlag in der internationalen Sicherheitsarchitektur in beängstigender Weise fort. Zahlreiche Abkommen unter anderem zu Atomwaffen wurden ausgesetzt oder nicht verlängert. Keine der beiden Seiten – hier die Nato mit der Supermacht USA an der Spitze, dort Russland – brachte die Kraft und den Willen auf, über wachsende Differenzen und Konkurrenzen hinweg die Verständigung zu suchen. Institutionen wie die OSZE sind nur noch ein Schatten. Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa? Es war einmal. Dabei wäre genau das, und zwar weltweit, dringend nötig, unter Einbeziehung von Mächten wie China und den Brics-Staaten. Es wird sehr lange dauern, um wieder aufzubauen, was leichtfertig und machtversessen zerstört wurde.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal