Öffentlicher Dienst prekär

Jana Frielinghaus über das Befristungsunwesen beim Staat

  • Jana Frielinghaus
  • Lesedauer: 1 Min.
Arbeitsverträge von neuen Mitarbeitenden sind auch im öffentlichen Dienst häufig befristet.
Arbeitsverträge von neuen Mitarbeitenden sind auch im öffentlichen Dienst häufig befristet.

Befristet anstellen, damit man Leute leicht und schnell wieder loswerden und kleinhalten kann? Diese Praxis verbindet man eher mit Konzernen wie Amazon. Doch in Deutschland ist nicht die Privatwirtschaft, sondern der öffentliche Dienst Vorreiter bei dieser Form der Prekarisierung. Das ist schon für sich genommen bezeichnend, denn eigentlich sollten öffentliche Einrichtungen Fehlentwicklungen in der Gesamtgesellschaft entgegenwirken und Vorbild in Sachen gute Arbeit sein. Besonders skandalös: Es sind erheblich mehr Frauen betroffen als Männer, besonders in Sozialversicherungen und Wissenschaft.

In Zeiten, in denen die Nachfrage nach Arbeitskräften auch in den Verwaltungen groß ist, verschärft die Aussicht, nur eine befristete Stelle zu bekommen, zudem den Personalmangel. Dabei müssten Kommunen und Länder mit mehr Einstellungen auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren. Stattdessen halten sie an einer abschreckenden Einstellungspraxis fest. Die ist allerdings auch Folge des finanziellen Ausblutens der öffentlichen Hand durch jahrzehntelange Steuergeschenke an große Unternehmen und Vermögende.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal